Ver­bun­den blei­ben.

von Jonas Zechner

Ver­bun­den blei­ben.

von Jonas Zechner

Die Situa­ti­on ist ernst.
Und vie­le gehen damit sehr gut um.
Soli­da­ri­tät zeigt sich jetzt, indem man räum­lich Abstand hält.

#sta­ya­thome ist das Gebot der Stun­de!
Das ist abso­lut rich­tig, aber für vie­le bereits jetzt eine gro­ße Her­aus­for­de­rung.
Und es wird in der nächs­ten Zeit nicht leich­ter wer­den.

Wir wer­den tek­to­ni­sche Plat­ten­ver­schie­bun­gen erle­ben und noch kei­ne Patent­lö­sung dafür ken­nen.

Bei Sin­gles oder Fern­be­zie­hun­gen oder Witwern/Witwen bre­chen even­tu­ell gewohn­te Aus­tausch­for­men weg. Die Ein­sam­keit nis­tet sich in den Woh­nun­gen ein.

Bezie­hun­gen, die sonst schon nicht leicht sind, müs­sen nun zu Hau­se auf engen Raum zusam­men geführt wer­den.
Viel­leicht toben die Kin­der im Hin­ter­grund.
Viel­leicht ist da zusätz­lich die Angst vor der Kurz­ar­beit, der Insol­venz oder dem Woh­nungs­ver­lust.
Bis­he­ri­ge Siche­rungs­me­cha­nis­men und Aus­tausch­or­te fal­len weg.
Nie­mand ist da, der etwas sehen kann.
Ein­fach beklem­mend!

Wie ein viel zu lan­ges fami­liä­res Weih­nach­ten. Und es ist erst der 17. Dezem­ber.

Was hilft dann kon­kret, was ist nütz­lich was gibt Hoff­nung und etwas Halt?
From­me Durch­hal­te­sprü­che? – Ein sol­ches „Zuschüt­ten“ ist, glau­be ich, kei­ne gute Idee und scha­det mehr als es nützt.

Und doch ist da die­ser Trieb, die­ser Wunsch etwas zu tun, etwas anzu­sto­ßen, da zu sein. — Nähe zu spü­ren.

Ich für mich per­sön­lich habe ent­schie­den, noch mehr in Kon­takt gehen zu wol­len.

Von mir aus Freu­de, Bekann­te und Fami­li­en anru­fen und anschrei­ben.
Digi­ta­le Post­kar­ten schrei­ben und beant­wor­ten.
Von mir erzäh­len.
Zuhö­ren.

Klei­ne Schrit­te.
Mei­ne Schrit­te.

Foto: Brett Jor­dan/Uns­plash