Ich soll­te auf mei­nen Kör­per stolz sein.

Ich bin es aber nicht. Ich bin ande­res von ihm gewohnt und es geht mir nicht schnell genug. Covid hat mei­nen Kör­per stark erwischt. Noto­ri­sche Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me und Erschöp­fung kann­te ich davor in die­sem Aus­maß nicht. Ich war sport­lich, habe Hockey gespielt, war ziel­stre­big und flei­ßig in der Schu­le. Ich hat­te einen gere­gel­ten und getak­te­ten All­tag.

Jetzt geht das alles nicht mehr.

Frü­her war ich bis Nach­mit­tags in der Schu­le, kam dann für ein schnel­les Mit­tag­essen nach Hau­se. Dann zum Hockey, danach essen, duschen und noch schnell die Haus­auf­ga­ben machen. Mitt­ler­wei­le sieht mein All­tag ganz anders aus. Ich wache um cir­ca 10 Uhr auf und star­te lang­sam in den Tag. Manch­mal mache ich Phy­sio oder begin­ne mei­nen Tag mit Ergo­the­ra­pie. Dass sich das jetzt über ein drei­vier­tel Jahr zieht, nervt mich. Ich bin sau­er auf mei­nen Kör­per und ich bin psy­chisch erschöpft. „I’m tired of being tired.“

Ich soll­te stolz auf mei­nen Kör­per sein. Er wur­de so stark von die­sem Virus ange­grif­fen und er muss sich davon erho­len. Vie­les braucht ein­fach Zeit.

Unser Kör­per ist ein Wun­der. Er funk­tio­niert ein­fach. Er pumpt Blut durch jede sei­ner Fasern. Er atmet, selbst wenn wir schla­fen Und er rege­ne­riert sich fast von allein. Wir soll­ten unse­ren Kör­per viel öfter wert­schät­zen und ihm etwas Gutes tun. Wir soll­ten nicht so kri­tisch gegen­über unse­rem Äuße­ren sein. Die paar Unsi­cher­hei­ten, die dir viel­leicht nicht so gefal­len, sind kom­plett egal, wenn man sich ein­fach immer mal wie­der bewusst wird, wie toll unser Kör­per eigent­lich ist und wie er uns durch unser Leben trägt.

Auf Social Media ist Body­s­ha­ming ein stän­di­ges The­ma. Wir ver­glei­chen uns mit unse­ren Schön­heits­idea­len und sind unglück­lich mit unse­ren Kör­pern. Jeder Kör­per ist ein­zig­ar­tig! Und letz­ten Endes, ist Gesund­heit immer das wich­ti­ge­re!

Emma, 16 Jah­re.

Pho­to by Kira auf der Hei­de/Uns­plash