Lonely Hearts: Nacht­ge­dan­ken eines Pries­ters

von Matthias Fritz

Lonely Hearts: Nacht­ge­dan­ken eines Pries­ters

von Matthias Fritz

Manch­mal über­fährt mich die­ser Moment. Eis­kalt und urplötz­lich. Ges­tern wur­de ich wie­der so geflasht und dann lässt es mich nicht mehr los. Lan­ge hat­te ich auf das Kon­zert gewar­tet: Sting. Der Alt­meis­ter.

Auf der Fahrt nach Mön­chen­glad­bach habe ich die CD schon laut­stark im Auto mit­ge­hört. Und gesun­gen, geg­röhlt, ein Rausch. Wenn die Musik mich ein­fach wie eine Wel­le über­rollt. Das Kon­zert war dann genau so. Er. Live auf der Büh­ne. Tol­le Stim­mung und genia­le Atmo­sphä­re. Und plötz­lich kommt eines der Lie­der von der Hin­fahrt wie­der, aber dies­mal mit einem Zau­ber. Mit dem Hauch von Magie: Fields of Gold.

https://www.youtube.com/watch?v=PeKE2Z-9HVM

Der Flash paar­te sich mit dem was vor mir geschah. Vor der Büh­ne rück­ten Men­schen näher und nah­men sich in den Arm. Sie beweg­ten sich zur Musik, hiel­ten sich, waren sich ganz nah. Unter dem som­mer­li­chen Abend­him­mel wur­de es wahr – wie in Fel­dern aus Gold zu lie­gen.

Aber ich war nur allein – gefühlt. Kei­ner war da für den Arm, die Hand, die Nähe. Und jetzt, wie ich die­se Zei­len im Bett schrei­be und dem nach­ge­he, da fällt es mir schwer mit die­sem Gott in eine Bezie­hung zu gehen und für die­sen Tag zu dan­ken. Weil er in dem Moment, bei genau die­sem Lied nicht da war. Zumin­dest nicht für mich! Und es fällt mir schwer mich mit den Päar­chen zu freu­en, denn bei mir ist es gera­de nur noch leer. Kein Abend­him­mel mehr und kei­ne hal­ten­de Hand. Und die Lee­re füllt sich mit der Sehn­sucht des Lie­des „You remem­ber me when the west­wind moves“, das in der Dau­er­schlei­fe neben mir läuft. Wird es wahr?