Ja, ich for­der das Glück

von Gastbeitrag

Ja, ich for­der das Glück

von Gastbeitrag

Eigent­lich mag ich kei­nen Schla­ger. Zumin­dest bis jetzt. Aber da gibt es die­sen einen Song, der mir seit Wochen nicht aus den Ohren und dem Sinn geht, ein Song der mich trifft und berührt. Mai­te Kel­ly singt in ihrem neu­en Song:

„Und wenn ich fall, egal, so ist das Leben
Ich versuch´s noch­mal und geht es dane­ben
Ich bin da, bin stark, hab sie­ben Leben für dich.
Und wenn ich fall, egal, so ist das Leben
Ich steh auf, noch­mal, und lebe mein Leben
Ist doch klar, bin stark, hab sie­ben Leben für dich.“

Fal­len tut weh, obwohl es zutiefst mensch­lich ist und jedem pas­siert. Viel­leicht bin ich in einer Sache geschei­tert und muss es mir ein­ge­ste­hen, ich habe jeman­den ver­letzt obwohl es nicht mei­ne Absicht war, habe mich selbst ent­täuscht und die Men­schen die mir wich­tig sind igno­riert. Viel­leicht wur­de ich aber auch fal­len gelas­sen, es hagelt Kri­tik und das Gefühl nicht gut genug zu sein haben einen gro­ßen Platz ein­ge­nom­men. Gera­de in der Fas­ten­zeit wer­den wir an die­ses „fal­len“ erin­nert. Eine nüch­ter­ne Zeit bricht an, eine Zeit wo das Schwe­re zuge­las­sen und nicht igno­riert wird. Und das darf auch sein…

Auch Jesus hat die­se Schwe­re zuge­las­sen und hat einen Weg beschrit­ten der nicht schmerz­haf­ter hät­te sein könn­te. Was mich tief berührt, ist, dass er den Weg für uns, für mich gegan­gen ist. Sein Lei­den hat für uns heu­te immer noch Sinn.

Sei­ne Bot­schaft in der Fas­ten­zeit lau­tet: Nicht nur Bit­te son­dern auch Dan­ke sagen, schen­ken ohne eine Gegen­leis­tung zu erwar­ten; sich sel­ber anneh­men, die eige­nen Stär­ken und Schwä­chen zu sehen und mutig zu blei­ben, die eige­ne Mensch­lich­keit zu ent­de­cken, Schei­tern anzu­neh­men und das Leben zu lie­ben. Wir dür­fen das Licht am Ende des Tun­nels sehen, wir dür­fen trotz unse­res Schei­terns wis­sen, dass wir immer geliebt sind und neu anfan­gen dür­fen. Wenn ich das Schmerz­vol­le zulas­se erin­ne­re ich mich dar­an Mensch zu sein… und vor allem: Ich kann wie­der auf­ste­hen und neu begin­nen.

Mai­te Kel­ly singt in ihrem Song wei­ter: „Ja, ich for­der das Glück“.

Kers­tin Schüt­zen­dorf