Herz-Blo­cka­de

von Mareile Mevihsen

Herz-Blo­cka­de

von Mareile Mevihsen

Neu­lich beim Chi­ro­prak­ti­ker: Ich wer­de Zeu­ge eines Gesprächs, das Sel­bi­ger mit dem Pati­en­ten mir gegen­über führt. „Wir haben eine wich­ti­ge Auf­ga­be im Leben: Egal wie sehr uns etwas nie­der­drückt, wir sehr wir unter einer Last lei­den, unse­re Auf­ga­be ist es, uns immer und immer wie­der auf­zu­rich­ten und letzt­lich wei­ter­zu­ma­chen. Nicht mit Gewalt und Druck und Schnel­lig­keit, das muss nicht sein. Sanft und so gut wir es kön­nen. Aber uns immer wie­der auf­zu­rich­ten, das ist unser Job und unse­re Ver­ant­wor­tung. Dei­ne Blo­cka­de ist dein Herz.“

Ich weiß, dass ich da lan­ge sit­ze. Dass wir dran kom­men. Dass ich heim­fah­re. Dass zwei Wochen ver­ge­hen. Dass ich die Sät­ze immer noch aus­wen­dig zitie­ren kann. Und mir fal­len so vie­le plat­te Ver­glei­che ein, wie ich schon zahl­rei­che gehört habe, über Got­tes­bil­der und so. Und die mag ich nicht bemü­hen.

Um ehr­lich zu sein, gibt es über­haupt wenig, was ich mehr sagen könn­te als die­ses, was da oben steht und jenes, was jeden Tag ein Stück mehr neue Syn­ap­sen knüpft in mei­nem Kopf: Dei­ne Blo­cka­de ist dein Herz.

Ein Wort, ein Fin­ger­zeig, eine Berüh­rung, eine Erschüt­te­rung. Ein Gegen­stand, eine Begeg­nung, ein Gegen­über, ein Gebet.

Mei­ne Blo­cka­de ist mein Herz — also sprich nur ein Wort, so wird mei­ne See­le gesund.

Foto: Jamez Picard/Uns­plash