Hasen­tal. Ich?

von Gastbeitrag

Hasen­tal. Ich?

von Gastbeitrag

Schon bald wer­de ich an einer neu­en Schu­le anfan­gen. Kaum aus­ge­hal­ten habe ich das War­ten auf die Nach­richt, wo es mich nun hin ver­schla­gen soll. Dann kam sie, die E‑Mail, in der von einer Schu­le in – nen­nen wir den Ort an die­ser Stel­le – Hasen­tal, die Rede war.

Unge­fähr drei Tage lang konn­te ich nichts ande­res den­ken als: War­um? Was soll ich an die­ser Schu­le? Was soll ich in Hasen­tal? Was soll ICH DORT?

„Der Herr hat es sicher gut gemeint.“, sag­te ein Freund. „Lass uns dank­bar sein, ER weiß, war­um.“

Ja. Ist das so? Ich glau­be schon.

Ja. Ich habe das doch immer so geglaubt. Mei­ne Güte! War­um fällt es mir so schwer? Ich habe doch dafür gebe­tet, dass ER mich dort hin­schickt, wo ich rich­tig sein wer­de. Und jetzt soll ich die Kon­trol­le abge­ben, die ich, wenn ich ehr­lich wäre, ohne­hin nie hat­te. Es fühlt sich an, wie sich fal­len las­sen. Ohne zu wis­sen, wohin.

Lang­sam lässt sie nach. Mei­ne Kraft Wider­stand, zu leis­ten. Ich höre in mich, auf IHN. Viel­leicht, ja viel­leicht wird es gut wer­den. Die­se Stim­me wird hör­bar, immer wie­der.

Ich rin­ge mit mei­nem Gott. War­um ist „Plan A“, der viel ein­fa­cher gewe­sen wäre, einem unsi­che­ren „Plan B“ gewi­chen? Mei­ne Gedan­ken schwan­ken von Trotz nach Hoff­nung, von Wut nach Neu­gier.

„Wer weiß, wofür es gut ist.“, sagt mir jemand ande­res. Ja, wer weiß.

Mein Herr und Gott, ich wer­de dich auf jeder Auto­fahrt nach Hasen­tal fra­gen: „War­um ich? Was hast DU mit MIR vor?“.

Und viel­leicht ist das auch schon eine ers­te Ant­wort. Viel­leicht will ER, dass ich IHN suche, IHN spü­re, wenn wir mor­gens als Fami­lie ver­su­chen wer­den, alles und jeden in die­ses eine klei­ne Zeit­fens­ter zwi­schen Auf­ste­hen und Arbeits­be­ginn zu quet­schen.

Ja, viel­leicht. Ich bin gespannt. Die­ser Gott, mit dem ich rin­gen darf, macht mir Mut.

Mut für eine neue Zeit.

Jas­min Bartel

Foto: suze/photocase.de