Becau­se I´m hap­py …

von Matthias Fritz

Becau­se I´m hap­py …

von Matthias Fritz

Ja, ich bin ger­ne Pries­ter. Nach fast 5 Jah­ren kann ich sogar sagen: mit Leib und See­le. Mir macht mein „Job“ rich­tig viel Spaß!

Ganz bestimmt waren die letz­ten 5 Jah­re nicht durch­ge­hend ein gro­ßes Freu­den­fest und eine Par­ty. Aber es gab immer wie­der Momen­te, die mich auf mei­nem Weg bestä­tigt haben. Und ja, ich bin glück­lich!

Am Don­ners­tag wur­de in Ber­lin eine Stu­die über die Gesund­heit und die Zufrie­den­heit von Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­gern ver­öf­fent­licht. Fast 8600 von ihnen haben aus der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land an die­ser Stu­die teil­ge­nom­men und sie zeigt, dass wir alle recht zufrie­den sind mit unse­ren Jobs.

Das mag erstau­nen, da wir auch ger­ne stöh­nen und kla­gen. Aber es scheint ja doch so vie­le Begeg­nun­gen und Momen­te zu geben, die uns auf­bau­en und glück­lich machen, so dass wir in die­ser Stu­die mit die­sem Ergeb­nis abge­stimmt haben. Denn wir hät­ten mit unse­ren Ant­wor­ten ja auch Poli­tik mit den Füßen machen kön­nen. Viel­leicht haben das auch die ande­ren Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen getan, die sich nicht an der Stu­die betei­ligt haben. Aber es ist wie bei der Bun­des­tags­wahl. Nur wer eine Stim­me abgibt, kann auch gehört wer­den. Schwei­gen bringt nix!

Die Ver­öf­fent­li­chung der Ergeb­nis­se lockt mich aber auch dazu „Dan­ke“ zu sagen! Denn die­se Ergeb­nis­se kom­men ja nicht nur von uns oder vom Hei­li­gen Geist! Ich wer­de in mei­ner Arbeit nicht nur unter­stützt, son­dern bezie­he auch Prü­gel für das, was ich tue. Klar ste­he ich in der Kri­tik und den­noch habe ich in der Stu­die mei­ne Lebens­si­tua­ti­on durch­aus posi­tiv beschrie­ben.

Dies liegt aber vor allem an vie­len Men­schen, die mich auf­bau­en und mich auf mei­nem Weg unter­stüt­zen. Da sind mei­ne Eltern und mei­ne Fami­lie, die mei­nen Weg unter­stüt­zen, auch wenn sie bestimmt nicht alles gut fin­den, was ich mache oder wie Kir­che mit den Men­schen umgeht. Das zählt auch für einen sehr gro­ßen Kreis mei­ner Freun­de. Ich fin­de es super, dass sie mich über­haupt noch unter­stüt­zen, obwohl ich ihnen wenig Zeit schen­ke und dann auch noch raus­hän­gen las­se, dass ich mir die­se irgend­wie aus den Rip­pen geschnit­ten habe. Das ist nicht son­der­lich freund­lich. Aber sie sind da für mich! Dan­ke!

Und da gibt es die vie­len Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen und bekann­te und unbe­kann­te Men­schen, die mit so man­chem Knuff und man­cher Freund­lich­keit mir etwas Gutes tun! Dan­ke!

Das tut gut! Sol­che Zei­chen sind ech­te Mut­ma­cher! Vor allem dann, wenn es mal nicht so gut läuft.

Einen Mut­ma­cher habe ich mir die­ses Jahr daheim neben die Oster­ker­ze gelegt. In mei­nem ers­ten Jahr nach der Dia­ko­nen­wei­he war ich auf Wall­fahrt mit der Ein­satz­ge­mein­de. An einer Sta­ti­on soll­ten wir Stei­ne mit Bit­ten und Wün­schen beschrif­ten. Ich weiß nicht mehr, was ich auf mei­nen Stein geschrie­ben habe. Nach dem Beschrif­ten kamen die Stei­ne in einen Eimer und jeder soll­te sich einen Stein neh­men und damit die Bit­te oder den Wunsch einer ande­ren Per­son mit auf den Weg neh­men. Am Abend bekam ich auf mei­nen Stein einen Ant­wort­stein. Dar­auf steht „Wir tra­gen dein Kreuz mit!“ Den Stein habe ich durch die letz­ten fünf Jah­re hin­durch behal­ten, weil er mich auf­baut. Nein, nicht der Stein. Die Bot­schaft und die Freu­de die zwei, die mir die­sen Stein beschrie­ben haben, ganz unre­gel­mä­ßig, aber sehr freu­dig und herz­lich wie­der­zu­se­hen. Auch wenn zwi­schen den Begeg­nun­gen oft gefühlt Jah­re lie­gen!

Dan­ke!