Vol­le Fahrt vor­aus!

Vol­le Fahrt vor­aus!

Es gibt Din­ge, die hal­ten die meis­ten Men­schen für selbst­ver­ständ­lich. Sie wer­den uns nicht nur vom Gesetz so vor­ge­schrie­ben, son­dern schei­nen ein­fach wirk­lich sinn­voll zu sein und haben sich im All­tag bewährt. Kaum jemand käme auf die Idee, sie zu hin­ter­fra­gen. Oder haben Sie schon ein­mal an der Sinn­haf­tig­keit einer Ampel gezwei­felt? Damit mei­ne ich…

Jah­res­zei­ten

Jah­res­zei­ten

In den letz­ten Tagen habe ich von vie­len Freun­den wun­der­ba­re Herbst­bil­der erhal­ten und aus den Ber­gen sogar schon Fotos vom ers­ten Schnee. Das löst Hei­mat­ge­füh­le aus, ich erin­ne­re mich an den Raschel­wald mei­ner Kind­heit, wenn das Laub gefal­len war, und stel­le mir vor, wie es jetzt wie­der frü­her dun­kel und abends gemüt­lich in den Stu­ben…

Auf­schnitt mit Gesicht

Auf­schnitt mit Gesicht

Es war der 3. Juli 1989. Weni­ge Wochen spä­ter soll­te die Ber­li­ner Mau­er fal­len, doch zu jenem Zeit­punkt war die­ses his­to­ri­sche Ereig­nis über­haupt noch nicht abzu­se­hen. So ver­lie­ßen wir die DDR unter dem Para­gra­phen der Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung, mit allen Aus­rei­se­schi­ka­nen und einer letz­ten ver­un­si­chern­den Durch­su­chung unse­rer Hab­se­lig­kei­ten am Grenz­über­gang Lübeck. Ich war damals 12 Jah­re alt…

Tod und Leben

Tod und Leben

Vier­zehn Jah­re ist es inzwi­schen her, dass mei­ne bes­te Freun­din Bir­git in der Nacht von Grün­don­ners­tag auf Kar­frei­tag an die­sem fie­sen Brust­krebs starb. Sie war erst 27 Jah­re alt und woll­te weni­ge Wochen spä­ter hei­ra­ten. Statt­des­sen beer­dig­ten wir sie in ihrem Braut­kleid. Es war furcht­bar. Seit­dem ver­geht für mich kei­ne Kar­wo­che ohne die unglaub­lich inten­si­ven…

Eine von ihnen?

Eine von ihnen?

Bin ich eine von ihnen? Gute Fra­ge. Seit acht Jah­ren lebe ich im kolum­bia­ni­schen Tuma­co, ganz nah bei den Men­schen, in einer ein­fa­chen Holz­hüt­te. Wand an Wand höre ich jedes Gespräch, jedes Knar­zen oder Unwohl­sein von neben­an. Bei star­kem Regen leckt das Dach, und ich muss Schüs­seln und Eimer auf­stel­len, so wie sie. Und wenn…

Mein Gott, mein Gott

Mein Gott, mein Gott

Jeden Mon­tag trifft sich eine Grup­pe von Frau­en unter­schied­li­chen Alters in unse­rem Jugend­zen­trum zum Häkeln. Die Hand­ar­beit ist für sie Krea­ti­vi­tät, Kul­tur, beschei­de­ne Ein­kom­mens­quel­le und Gemein­schaft. Beim Häkeln erho­len sie sich und spin­nen mit­ein­an­der Fäden der Soli­da­ri­tät und des Ver­trau­ens. Manch­mal sit­zen sie schweig­sam im Kreis und tei­len doch unaus­ge­spro­chen so vie­le Sor­gen, Ver­let­zun­gen und…