Am Ende eines Lebens

Am Ende eines Lebens

Don­ners­tag­abend, 21.00 Uhr. Mit Lap­top und Tee mache ich es mir auf der Couch gemüt­lich. Fünf Minu­ten spä­ter klin­gelt erwar­tungs­ge­mäß mein Han­dy. „Hey, guten Abend – alles gut bei Dir?“ – ein paar Sät­ze gehen hin und her, was gera­de so los ist bei uns, wir erzäh­len uns, wie fit oder müde wir gera­de sind.…

Som­mer-Segen?

Som­mer-Segen?

Über­all kommt mir Som­mer ent­ge­gen. Auf dem Feld und auf dem Bal­kon, in Abwe­sen­heits­no­ti­zen und im Ver­sen­den vom letz­ten News­let­ter „vor dem Som­mer“. Für den suche ich einen schö­nen Segen – einen leich­ten, Wor­te, die nach Erho­lung klin­gen sol­len und Durch­at­men. Wäh­rend ich mich durch Bücher und das Inter­net suche, weil mei­ne Krea­ti­vi­tät die Som­mer­pau­se…

Erden, erden, erden

Erden, erden, erden

Vor ein paar Tagen war die Beer­di­gung. Groß war sie, trotz Coro­na. Fast alles ist so abge­lau­fen, wie die, denen es wich­tig war, es sich gewünscht haben. Das zählt. Jetzt bin ich wie­der zu Hau­se, im Früh­herbst, und habe das drin­gen­de Bedürf­nis, etwas zu pflan­zen. Nicht auf mei­nem heiß­ge­lieb­ten Acker­stück, son­dern auf dem Bal­kon, wo…

Was zum Leben dazu gehört

Was zum Leben dazu gehört

Es ist soweit. Seit zwei Tagen isst und trinkt er nicht mehr, schläft nur noch. Schnell wird klar, es geht zu Ende. Viel­leicht noch ein paar Stun­den, Tage, viel­leicht eine Woche. Ver­wand­te, Freun­de, Nach­barn kom­men an sein Bett. Die Frau­en ste­hen da und spre­chen mit ihm. Die Män­ner ver­stum­men. Es haut sie aus der Bahn.…

Was hab ich eigent­lich gemacht

Was hab ich eigent­lich gemacht

Einer die­ser halb­war­men Juni-Aben­­de. Wir sit­zen auf Abstand mal wie­der zu dritt zusam­men, vor­sich­tig dar­auf bedacht, beim Spre­chen nicht zu doll aus­zu­at­men. Die Fle­der­mäu­se zie­hen Krei­se, es wird dun­kel. The­ma des Abends: Coro­na. Was man so gemacht hat, wäh­rend die­ser Zeit. Wie man so gear­bei­tet hat, wäh­rend­des­sen. Wel­che Ticks man dazu gewon­nen hat, wäh­rend es…

Ackern

Ackern

„Wir haben jetzt einen Acker!“ — das ist einer mei­ner liebs­ten Sät­ze gewor­den in der letz­ten Zeit. Stolz, mit vor­ge­reck­ter Brust und einem grenz-debi­­lem Grin­sen im Gesicht sag ich das immer wie­der. Die Wahr­heit: Wir woh­nen mit­ten in der Stadt und dür­fen bei einer Gemü­se­gärt­ne­rei auf ca. 30 Qua­drat­me­tern unse­re Landsehn­sucht aus­le­ben. Das Kon­zept ist (für die…

Atmen. Und Bewe­gen.

Atmen. Und Bewe­gen.

Heu­te ras­selt es. „Es“ ist in die­sem Fal­le die Decke, die gera­de mit ordent­lich Schma­ckes auf mei­nem Kopf gelan­det ist. Völ­lig uner­war­tet. Aber dafür gewal­tig. Dabei war ich mit dem Hund drau­ßen, habe pro­duk­tiv im Home­of­fice gear­bei­tet, mei­nen Tag ordent­lichst mit einer klei­nen Medi­ta­ti­on begon­nen, mit mei­nen Eltern tele­fo­niert, lecke­res Brot gefrüh­stückt — kurz all das gemacht, was…

Kraft­ort

Kraft­ort

Die­ses 2020 ist ganz schön ver­rückt. Aber wem sag ich das. Drei Mona­te schein­bar schie­rer Wahn­sinn — im pri­va­ten wie im gesell­schaft­li­chen Bereich. Schre­ckens­nach­rich­ten, nie zuvor gekann­te Situa­tio­nen, sich über­schla­gen­de Ereig­nis­se, Hor­ror­sze­nen an den euro­päi­schen Außen­gren­zen. Und in all dem geht irgend­wie das Leben wei­ter. Das fühlt sich reich­lich komisch an und ich mer­ke, wie ich immer…