Fehl am Platz

Fehl am Platz

Es ist mein drit­ter Welt­ju­gend­tag. Nach Köln und Madrid, bin ich in Kra­kau wie­der dabei. Dies­mal weil ich für unser Bis­tum hier unter­wegs bin und weil mich die­ser Papst fas­zi­niert. Ich war nie der Mensch für Mas­sen­ver­an­stal­tun­gen, aber Welt­ju­gend­ta­ge haben mich immer beein­druckt. Wenn da jun­ge Men­schen aus so vie­len Natio­nen zusam­men­kom­men, die fried­lich ihren…

Fins­ter­nis

Fins­ter­nis

„Tisch 102?“ Sind das wir? Ach ja, sie hat es uns eben an der Kas­se gesagt. Wir sind Tisch 102. Wir gehen los… „Hey! Ich bin Mah­mut!“ Wir stel­len uns vor. Mah­mut sieht uns an. Oder auch nicht? Mah­mut ist blind. Wir gehen heu­te „fins­ter essen“! Den gan­zen Tag ist mir schon flau im Magen.…

Herr, gib mir Geduld – aber flott!

Herr, gib mir Geduld – aber flott!

Der letz­te vol­le Tag mei­ner Exer­zi­ti­en. Ich bin voll drin im Rhyth­mus. Schwei­gen, medi­tie­ren, spa­zie­ren, beten, sin­gen, Stil­le hal­ten. In die­sem Schwung woll­te ich heu­te zur Ves­per gehen und dann das! Eine gan­ze Rei­se­grup­pe war mit dabei. Erst stau­te es sich vor der Kir­che und dann auch noch im Schne­cken­tem­po. Die Rei­se­grup­pe war im Durch­schnitts­al­ter…

Kino im Kopf

Kino im Kopf

Paris // Musee d’Orsay Ich ste­he in der Gale­rie des Muse­ums in Paris und schaue auf die Men­schen unten in der Hal­le her­un­ter. Schü­ler, die lust­los zwi­schen den Sta­tu­en und Bil­dern her­ge­hen. Die übli­chen Asia­ten, die die gro­ßen Meis­ter­wer­ke sam­meln, indem sie sie auf den Chip und in die Face­­book-Time­­li­ne ihres Han­dy laden. Älte­re Men­schen, mit…

Hei­mat ist (m)eine Mut­ter­spra­che

Hei­mat ist (m)eine Mut­ter­spra­che

Als Pries­ter sind wir stän­dig am Reden. Ver­kün­di­gung soll es dann sein. Mir kommt es oft wie Logor­rhoe vor: Wort­durch­fall! Reden, reden, reden — ohne Ende. Und alles kann doch nicht nur Ver­kün­di­gung sein… Oft fra­ge ich mich dabei was die Men­schen wohl von mir den­ken, wenn ich immer reden muss bzw. sie mich immer hören müs­sen.…

Feder­leicht und scho­ko­la­den­schwer

Feder­leicht und scho­ko­la­den­schwer

Der Sound­track mei­nes Lebens ist wohl im Jahr 1994 gebo­ren wor­den. Da war ich gera­de ein­mal 11 Jah­re alt und er ging in mei­ne Gene und mein spi­ri­tu­el­les Erb­gut über. Nur eine klei­ne Fol­ge von Sequen­zen, von Bil­dern mit Musik unter­legt soll­te mich ver­fol­gen, prä­gen, näher zum Leben füh­ren: feder­leicht und scho­ko­la­den­schwer. Da fliegt eine…

Auto­bahn-Voll­rausch

Auto­bahn-Voll­rausch

Und wie­der so ein Voll­rausch auf der Auto­bahn. Die Stre­cke zwi­schen Mön­chen­glad­bach und Aachen scheint es in sich zu haben – zumin­dest für mich. Dies­mal bin ich aber nicht allein unter­wegs, son­dern mit einer Bekann­ten. Sie berich­tet von vie­len Um- und Abbrü­chen in ihrem Leben und ich, ich sehe mich gera­de sel­ber auf der Über­hol­spur.…

Komm und Sieh

Komm und Sieh

Ich habe mal wie­der mein gan­zes Leben in Kar­tons ver­packt: Umzugs­kar­tons. Denn ich zie­he wie­der ein­mal um. 13 Mal habe ich das schon in mei­nem Leben getan, mal über Ozea­ne hin­weg, über Lan­des­gren­zen oder auch ein­fach nur einen Stadt­teil wei­ter. Als ich davon ges­tern einer ehe­ma­li­gen Kol­le­gin aus mei­ner Kaplan­stel­le erzähl­te, sag­te sie zuerst erfreut:…