… solan­ge dau­ert genau ein Jahr. Oder 365 Tage, vier Jah­res­zei­ten, zwölf Mona­te oder zwei Zeit­um­stel­lun­gen. Das ist uns geläu­fig und ler­nen wir bereits als Kind.

In dem Musi­cal Rent fragt sich eine Grup­pe jun­ger Erwach­se­ner, in wel­chen Ein­hei­ten man ein Jahr even­tu­ell noch mes­sen könn­te?

In erleb­ten Son­nen­un­ter­gän­gen?
Getrun­ke­nen Tas­sen Kaf­fee?
Lachen? Streit?
Fes­te?

Die­ses Lied habe ich heu­te mor­gen auf dem Weg zur Arbeit gehört und habe ein­mal über­legt, wie vie­le Tas­sen Kaf­fee ich im Jahr wohl so trin­ke? Eini­ge :-)
Und dann habe ich mich gefragt, wie ich ein Jahr mes­sen wür­de?
In Kir­chen­fes­ten?
Durch­ge­führ­ten Pro­jek­ten?
Urlau­be?
Events?
Kalt und warm?
Erfol­ge?
Nie­der­la­gen?

Ich muss­te das Lied gleich noch­mal anhö­ren, denn ich such­te nach einer Ant­wort, einer Lösung. Sie sin­gen wei­ter: Wie misst man ein Jahr des Lebens? Wie wäre es mit Lie­be?

Ein Jahr gemes­sen in Lie­be?

Wenn ich auf mein Jahr zurück­schaue, erin­ne­re ich mich an die Tat­sa­che, dass mei­ne lie­be Oma 90 Jah­re alt wur­de, aber ich habe auch das Bild vor Augen, wie sie an ihrem Geburts­tag strahl­te und glück­lich war, ihre Fami­lie aus ganz Deutsch­land bei sich zu haben. Es ist tat­säch­lich nicht nur das Event, an das ich mich erin­ne­re und in das Jahr 2015 ein­ord­ne, son­dern die Lie­be die dahin­ter­steckt.

Ich erin­ne­re mich nicht nur an x Urlaubs­ta­ge im Janu­ar, son­dern an tol­le Momen­te vol­ler Lachen und Ent­de­ckun­gen mit einer Freun­din in Stock­holm. Ich erin­ne­re mich an beson­de­re Begeg­nun­gen, hel­fen­de Hän­de, kost­ba­re und lie­be­vol­le Momen­te, trös­ten­de Wor­te, wär­men­de Bli­cke und Events die mein Herz höher schla­gen lie­ßen … und auf ein­mal bin ich ganz demü­tig und dank­bar.

Für die­ses Jahr und für die­sen Song, der mich nach­den­ken ließ.

P.S.: Zum Nach­hö­ren und Sel­ber­träu­men — Sea­sons of Love bei You­Tube.

Kers­tin Schüt­zen­dorf

Foto: Alex­an­der Schim­meck: Uhren — wat­ches (CC BY-NC 2.0)