Was kann ich eigent­lich?

von Matthias Fritz

Was kann ich eigent­lich?

von Matthias Fritz

Manch­mal über­kommt mich die­se Fra­ge…

Eigent­lich habe ich ein recht selbst­be­wuss­tes Auf­tre­ten – das wird mir zumin­dest zuge­sagt. Und es gibt Men­schen, die mir eine inne­re Stär­ke und einen eige­nen Stand zuspre­chen. Aber es gibt die­se Momen­te, in denen ich mich ein­fach nur in eine Ecke ver­krie­chen will, weil jemand mit sei­nem Talent nur so protzt oder weil jemand auf den Sockel geho­ben wird. Dann schla­gen mein Herz und mein Ver­stand in Neid und Eifer­sucht aus, weil ich die­ses Talent auch will. Oder ich mache mich ganz klein und füh­le nur noch, dass ich abso­lut nichts kann. Ich bin dann nicht cool, hip, modern, locker, auf­ge­schlos­sen, son­dern nur noch bie­der, kon­ser­va­tiv, tra­di­tio­nell, alt­ba­cken und spie­ßig. Dabei will ich das doch gar nicht sein.

Von die­sen Epi­so­den gab es in den letz­ten Tagen ein paar.

Gera­de dann rin­ge ich mit mir. Ich rin­ge mit mir, weil ich doch einer der Coo­len in die­ser Kir­che sein will und ger­ne ein Revo­luz­zer wäre.

Aber ich kann kei­ne Musik machen
Ich kann nicht tan­zen.
Ich kann nicht in tau­send Spra­chen spre­chen.
Ich bin kein Audio- und Video­künst­ler.
Ich bin kei­ne Ram­pen­sau.
Und ich bin nicht der star­ke Typ, der wie ein Fels in der Bran­dung steht.

Aber ges­tern gab es eine E‑Mail, die mir die Augen geöff­net hat, was ich viel­leicht kann. Es gibt Momen­te, in denen fin­de ich per Zufall die rich­ti­gen Wor­te. Ich weiß nicht, wo es her­kommt. Aber mei­ne Wor­te tref­fen dann wohl voll zu.

Die Wor­te haben mich auf­ge­baut, denn ich bin anders als die, die bes­ser Musik machen, die tan­zen kön­nen, die in so vie­len Spra­chen spre­chen. Das ist dann ihres und ich habe mein Talent. Und für eine gewis­se Zeit kann mir kei­ner die­ses Gefühl neh­men! Denn die Wor­te aus der E‑Mail haben ein­fach gut getan: „Dan­ke für Dei­ne Wor­te, denn Du bist immer gleich da, wenn man Dich braucht und Du fin­dest immer gute und pas­sen­de Wor­te!“

Foto: suze / photocase.de