Schwei­ne­hund

von Matthias Fritz

Schwei­ne­hund

von Matthias Fritz

„Der Weg ist das Ziel!?“
Pus­te­ku­chen!

Heu­te muss­te ich mich wirk­lich über­win­den. Die letz­te Stre­cke zum See hät­te ich leich­ter neh­men kön­nen, aber irgend­wie ging es nicht. Ich woll­te nicht mehr gehen. Eine Bla­se am lin­ken Fuß stör­te mich bei jedem Schritt und wir hat­ten die Ankün­di­gung von Regen im Nacken. Und ich woll­te ganz bestimmt nicht nass wer­den!

Das haben wir auch geschafft. Als wir an unse­rer Unter­kunft am See ankom­men, fängt der Regen an. Geschafft!

Aber da ist kein See. Mor­gens kein See wegen Staub und Sand in der Luft und am frü­hen Abend kein See wegen Regen. Alles ist grau, alles ist nass. Das war anders geplant. Mir tut es heu­te Abend vor allem für unse­re Grup­pe leid. Es soll­te doch alles per­fekt sein. Schon beim Auf­stieg auf den Berg der Selig­prei­sun­gen sagt ein Mit­wan­de­rer: „Jesus muss schon gute Wor­te gehabt haben, wenn die Leu­te ihm hier rauf gefolgt sind.“ Ich stim­me ihm zu 100% zu. So steil, so unge­müt­lich ist der Berg. Ich hof­fe nur, das hat er ihnen nicht im Som­mer ange­tan.

Heu­te Abend hilft mir dann kei­ne noch so from­me Bibel­stel­le und kein gutes Wort. Heu­te Abend muss ich es wie Kers­tin mit ihrem Pom­mes­tag tun. Ich brau­che ein Eis. Und ich habe die Hoff­nung, dass genug Zucker den Schwei­ne­hund begräbt. Zucker­rau­schen. Auch das kann hel­fen.