Gemein­schaft, Begeg­nun­gen mit Men­schen und Lebens­freu­de sind wich­ti­ge Din­ge für mich in mei­nem Leben als Christ. Ganz beson­ders kann ich die­se Din­ge um das Fest der Hei­li­gen drei Köni­ge her­um erle­ben. Seit 2005 mache ich begeis­tert bei den Stern­sin­gern mit.

Jedes Jahr in den Weih­nachts­fe­ri­en brin­gen ca. 30 Kin­der und Jugend­li­che den Segen der Hei­li­gen Nacht in die Häu­ser der Men­schen in Aachen-Haa­ren. Sie zie­hen ver­klei­det durch die Stra­ßen, klin­geln an den Haus­tü­ren, sin­gen Lie­der und über­brin­gen den Segen.

Schon mit fünf Jah­ren lief ich ver­klei­det mit ande­ren Kin­dern stolz von Haus zu Haus. Heu­te gehe ich als König ver­klei­det oder beglei­te die „Köni­ge“ auf ihren Wegen und erle­be jedes Mal, wie stolz die Kin­der über ihre Mit­hil­fe beim Spen­den­sam­meln sind. Es macht Spaß, sich wie die drei Hei­li­gen Köni­ge auf den Weg zu machen, um ande­ren zu hel­fen.

Mich begeis­tert in jedem Jahr wie­der die Mög­lich­keit, ande­ren Kin­dern, denen es wirk­lich schlecht geht, mit mei­nem eige­nen Enga­ge­ment zu hel­fen. Außer­dem macht es Spaß, mit Freun­den zusam­men zu sin­gen und Geld zu sam­meln. Trotz oft schlech­tem Wet­ter, nas­ser Gewän­der und Bla­sen an den Füßen, über­wie­gen die posi­ti­ven Erleb­nis­se: Mit Freun­den unter­wegs sein und lachen, berüh­ren­de Begeg­nun­gen an den Türen. All das lässt mich jedes Jahr auf ´s Neue mit­ma­chen. Als Stern­sin­ger erlebt man Gutes und Schlech­tes. Bei­des gehört dazu und es sind immer inter­es­san­te Erfah­run­gen, die mein Leben berei­chern. Manch­mal ste­hen wir vor ver­schlos­se­nen Türen oder die Men­schen wis­sen gar nicht, wer wir sind oder wie sie sich ver­hal­ten sol­len.

Meis­tens freu­en sich die Men­schen jedoch auf uns und war­ten sogar schon dar­auf, dass wir kom­men. Man­che begrü­ßen uns mit einer Tas­se Kakao und wol­len auch die Köni­ge aus dem Mor­gen­land auf einem Foto fest­hal­ten. Beson­ders von älte­ren Leu­ten wer­den wir als Stern­sin­ger herz­lich emp­fan­gen. Es ist ein gutes Gefühl, nicht nur mit dem Geld ande­ren Kin­dern hel­fen zu kön­nen, son­dern auch Men­schen hier vor Ort den Segen zu brin­gen und eine Freu­de zu berei­ten. Eine Begeg­nung in die­sem Jahr hat mich beson­ders beein­druckt. Nach­dem wir in einem Alters­heim in unse­ren Königs­ge­wän­dern gesun­gen hat­ten, applau­dier­te ein Mann und sag­te: „Ihr seid gött­lich.“ Da merk­te ich, dass ich es geschafft habe, ein Stück der fro­hen Bot­schaft hier­her zu brin­gen. Das hal­te ich für mei­ne Auf­ga­be als Christ in der heu­ti­gen Zeit: Das wei­ter­zu­tra­gen, was ich von der christ­li­chen Bot­schaft ver­stan­den habe.

Jan­nis Gul­de

Stern­sin­ger

Foto: Sebas­ti­an Ulb­rich / Kin­der­mis­si­ons­werk