Ihr seid ein Segen für mich!

von Jonas Zechner

Ihr seid ein Segen für mich!

von Jonas Zechner

Ich den­ke an Dich, der Du als weib­lich gele­se­ne Per­son im Stu­di­um den Schritt gegan­gen bist, für alle sicht­bar Dein Mann-Sein zu zei­gen.

Ich den­ke an Euch, die Ihr im Stu­di­um ein Paar wur­det und Euch aber nur unbe­ob­ach­tet in der Woh­nung Drit­ter tref­fen konn­tet.

Ich den­ke an Dich, dem nicht hete­ro­se­xu­ell Mann, dem die ver­pflich­ten­den, wöchent­li­chen Kir­chen­rechts­vor­le­sun­gen wirk­lich kör­per­li­che und see­li­sche Schmer­zen zuge­fügt haben.

Ich den­ke an Dich, der Du in der Leiter*innenausbildung im Jugend­ver­band nur nach Dei­ner „Traum­frau“, nicht aber nach Dei­nem Traum­mann* gefragt wur­dest.

Ich den­ke an Dich, der Du Dich so in Kir­che und Gesell­schaft für Gerech­tig­keit ein­setzt, (nicht nur) weil Du selbst so vie­le geschlech­ter­be­zo­ge­ne Gewalt und Dis­kri­mi­nie­run­gen erle­ben muss­test.

Ich den­ke an Euch und füh­le mit Euch!

Ihr alle wart und seid mir nahe.

Ihr tatet und tut mir gut. Ihr wart und seid ein Segen für mein Leben.

Und ich soll mein Herz, mei­nen Kopf, mei­nen Mund für Euch, Eure Sehn­süch­te und Eure Bedürf­nis­se ver­schlie­ßen?

Wie unsäg­lich, wie un-glaub-lich, wie unbarm­her­zig!

Ihr seid ein Segen für mich.

Und ich will es für Euch sein!

Foto: Kel­sey Knight/Uns­plash