Der letzte Hobbit
von Matthias Fritz
Der letzte Hobbit
von Matthias Fritz
Ich kann es kaum erwarten. Es hobbit wieder im Kino. Aber dann kam zum Trailer und zum Kinostart eine furchtbare Nachricht: Es wird der Letzte sein! Irgendwie hatte ich Großmeister Peter Jackson zugetraut doch noch einen Dreiteiler aus dem großen Mittelerde-Erbe zu produzieren. Aber die Erben von Tolkien haben weitere Filme abgelehnt! Ich glaube es nicht! Ich bin doch mit Mittelerde erwachsen geworden!
Als der erste Teil vom „Herrn der Ringe“ 2001 ins Kino kam war ich gerade 18 Jahre alt. Der Film lief Weihnachten an und ich hatte mir die drei Bände zu Weihnachten schenken lassen. Dieses Weihnachten verbrachte ich im Bett und las sie alle drei durch: in nur 4 Tagen. Ich glaube, dass ich nur zum Essen, für die Gottesdienste und zum Duschen aus dem Bett gekrochen bin – so spannend war das. Direkt nach Weihnachten ging es dann ins Kino, denn ich wollte „die Gefährten“ sehen. Leider nur in der ersten Reihe eines gigantischen Multiplex-Kinos, aber wenigstens hatte ich ihn gesehen. Gefühlt war mir der Druck unter den Zehennägeln der Hobbits näher als die restliche Story bei dieser gewaltigen Leinwand, aber ich hatte den Film gesehen! Wie die Bücher hatten mich auch die Filme gepackt. Es gab kein Weihnachten ohne den nächsten Teil. Zumindest für die nächsten zwei Jahre!
Und dann kam die große Leere! Als Peter Jackson schließlich ankündigte, dass er den Hobbit verfilmen würde, konnte ich es nicht erwarten. Das Fieber hatte mich wieder gepackt. Der gleiche Effekt trat wieder ein. Warten auf Teil 1 und dann auf Teil 2 und jetzt das Ende… Das letzte Mal „Hobbit“! Ich frage mich gerade: Was wird danach sein, wenn das Licht im Kinosaal wieder angeht? Klar, die DVD muss her, wenn der Film rauskommt. Aber was werde ich ohne dieses geliebte Ritual machen? Nie wieder wird es einen Tolkien-Jackson-Dreiteiler geben.
Die Filme haben schon eine besondere Faszination auf mich ausgeübt. Die Landschaft verheißt Weite; die Gemeinschaft, die in aller Brüchigkeit zusammenhält wie echte Freunde; der erfolgreiche Kampf gegen das Böse; die abenteuerliche Reise in neue Welten; das Fremde in anderen Menschen und Völkern; die Kleinen ganz groß; super Musik und gute Technik … Das war schon großes Kino!!! Eine geniale Story! Die Faszination rund um Mittelerde hatte schon was Religiöses für mich! Denn ich war immer mitten drin in der Story! Es ist ein wenig wie bei den Jüngern Jesu nach Ostern mit der Frage: Was kommt jetzt? Sie haben die Story von allem was sie erlebt haben lebendig gehalten. Vielleicht tue ich das auch. Mittelerde darf nicht vergessen werden. Denn bei mir läuft es auch nicht anders: Freundschaften in allen Höhen und Tiefen; der Versuch etwas gegen das Unrecht in der Welt zu tun, jeden Tage zu einer neuen Reise machen, das Fremde in der Welt zu entdecken und lieben zu lernen, die Kleinen immer wieder in den Mittelpunkt stellen… Das ist schon sehr nah an der Botschaft Jesu dran. Irgendwie hätte der gut nach Mittelerde gepasst!
Die Reise geht weiter – und ich gehe dann erst einmal ins Kino!
Foto: Trey Ratcliff: Inside The Hobbit Hole Of Bilbo Baggins (CC BY-NC-SA 2.0)