Kopf­hö­rer-Moment

von Matthias Fritz

Kopf­hö­rer-Moment

von Matthias Fritz

Seit Wochen habe ich einen Ohr­wurm: Rise up von Andra Day. Auf You­tube könnt Ihr es in einer tol­len Akus­tik-Ver­si­on fin­den.

Ich konn­te den Text schon lan­ge mit­sin­gen, mag die Stim­me von Andra Day und mag die Leich­tig­keit der Melo­die. Aber erst in den Tagen vor Ostern hat es „klick“ gemacht. Das ist mein Oster­song 2020. Eigent­lich mein Oster-Coro­na-Song.

Die ers­te Stro­phe singt für mich von Jesus selbst: bro­ken down and tired, auf dem Karus­sell der Erwar­tun­gen von Men­schen aus dem Takt gebracht und am Ende muss er doch auf­ge­ben. Aber es gibt Ostern – die Bot­schaft von einem Auf­stand, vom Auf­ste­hen aus den Abgrün­den, von Auf­er­ste­hung.

You’­re bro­ken down and tired
Of living life on a mer­ry go round
And you can’t find the figh­ter
But I see it in you so we gon­na walk it out
And move moun­ta­ins
We gon­na walk it out
And move moun­ta­ins

Mit der zwei­ten Stro­phe erken­ne ich, dass sich unse­re Gedan­ken gera­de oft im Kreis dre­hen. Es ist so merk­wür­dig ruhig um uns und unru­hig zugleich in uns:

When the silence isn’t quiet
And it feels like it’s get­ting hard to brea­the
And I know you feel like dying
But I pro­mi­se we’ll take the world to its feet
And move moun­ta­ins
We’ll take it to its feet
And move moun­ta­ins

Und doch bleibt die Hoff­nung:

All we need, all we need is hope
And for that we have each other

Es ist die Hoff­nung, dass wir für­ein­an­der rei­chen. Die­se Hoff­nung darf nicht ver­lo­ren gehen! Sie muss blei­ben. Fast so, wie Pau­lus es schon in sei­nem Brief an die Gala­ter gesagt hat: Einer tra­ge des ande­ren Last; so wer­det ihr das Gesetz Chris­ti erfül­len. (Gal 6,2)

Also: Immer dann, wenn es wie­der ruhig-unru­hig wird auf unse­rem Karus­sell: Kopf­hö­rer auf und 5 Minu­ten auf­at­men, wie­der auf­ste­hen, auf­er­ste­hen – im hier und jetzt. Ostern jeden Tag!

Foto: Ryan Quin­tal/Uns­plash