Traum­rei­se in den Urlaub

von Jonas Spinczyk

Traum­rei­se in den Urlaub

von Jonas Spinczyk

Heu­te ist es end­lich so weit. Die Feri­en begin­nen. So lan­ge freue ich mich schon auf die­sen Urlaub. Eine Woche raus, in die Alpen. Wan­dern, Ski­fah­ren, Schnee und die ers­ten Son­nen­strah­len genie­ßen. Jetzt geht es los. – Ach ne, lei­der doch nicht!

Wenn ich ehr­lich bin, konn­te ich mich ja inzwi­schen ganz gut damit abfin­den, dass der Oster­ur­laub in die­sem Jahr lei­der aus­fal­len muss. Daher schmerzt es heu­te nicht mehr so sehr. Außer­dem ver­su­che ich, ein­fach das Bes­te draus zu machen. Dazu ist mir die Metho­de der Traum­rei­se ein­ge­fal­len. War­um nicht ein­fach aus­pro­bie­ren?

06:00 Uhr, der Wecker klin­gelt. Das Auto ist schon seit ges­tern gepackt und wir müs­sen nur noch den Kaf­fee kochen und der Pro­vi­ant aus dem Kühl­schrank neh­men. Wir wol­len früh los, damit wir nicht erst in den spä­ten Abend­stun­den ankom­men. End­lich auf der Auto­bahn. Naja, Auto­bah­nen sind eigent­lich eher ner­vig, aber da müs­sen wir jetzt wohl durch und ver­trei­ben uns die Zeit mit lus­ti­gen Spie­len. Nach einer Wei­le wird es ber­gi­ger. So lang­sam stellt sich ein Urlaubs­ge­fühl ein. Nach unse­rer Mit­tags­pau­se kön­nen wir schon die ers­ten rich­ti­gen Ber­ge am Alpen­rand sehen. Klas­se. End­lich ange­kom­men. Das klei­ne gemüt­li­che Hotel liegt direkt am Fuße des Haus­ber­ges eines klei­nen Dor­fes im Salz­bur­ger Land. Im Gar­ten liegt sogar noch ein biss­chen Schnee. Am nächs­ten Mor­gen trin­ken wir einen „Ver­län­ger­ten“, wie man hier sagt, auf der Ter­ras­se im Son­nen­schein mit Blick auf ein herr­li­ches Berg­pan­ora­ma. Ich mer­ke, wie mein Adre­na­lin­spie­gel lang­sam steigt, denn gleich geht es end­lich hoch hin­aus. Noch schnell die Lift­kar­te kau­fen und ab auf die Pis­te. Heu­te ist es gar nicht so voll wie ich dach­te. Auf der lan­gen Abfahrt hin­un­ter ins Tal kann ich wei­te Schwün­ge fah­ren und genie­ße, wie der Wind an mir vor­bei rast. Erschöpft, aber vol­ler Glücks­ge­füh­le kom­me ich wie­der im Tal an. Hier war­tet schon ein lecke­res Getränk an der Pis­ten­bar auf mich. Spä­ter Essen wir in dem klei­nen uri­gen Restau­rant um die Ecke ein ech­tes Wie­ner Schnit­zel. Lecker. Die Prei­sel­bee­ren und die Zitro­ne auf der knusp­ri­gen Pana­de las­sen den Bis­sen zu einer Geschmacks­explo­si­on in mei­nem Mund wer­den. Zufrie­den fal­len wir nach einem anstren­gen­den, aber ereig­nis­rei­chen Tag völ­lig erschöpft in unser Bett. Doch schon bald beginnt der nächs­te Tag. Heu­te wol­len wir durch den Schnee wan­dern und den Gip­fel des Haus­ber­ges erklim­men. Vor­bei an wei­den­den Rin­dern und den ers­ten Blu­men­blü­ten der Alm­wie­sen, die sich lang­sam durch die schmel­zen­de Schnee­de­cke kämp­fen, genie­ßen wir den Geruch der Berg­welt. Oben ange­kom­men bie­tet sich uns ein herr­li­cher Aus­blick über die schnee­be­deck­ten Ber­ge und den erwa­chen­den Früh­ling im Tal. Und so geht es noch eini­ge Tage wei­ter…

Genau so habe ich mir den Urlaub vor­ge­stellt. Zwar war er nur in mei­nem Traum, aber ich konn­te eine Zeit lang abschal­ten und in mei­ner Phan­ta­sie ein biss­chen von der atem­be­rau­ben­den Berg­welt erle­ben. Und das Bes­te dar­an: Ich konn­te mir sogar die ner­vi­ge Rück­fahrt spa­ren. Schö­ne Feri­en!

Foto: David Hes­lop/Uns­plash