Gemein­sam­kei­ten

von Matthias Fritz

Gemein­sam­kei­ten

von Matthias Fritz

Ken­nen­lern­spie­le kön­nen so grau­sam sein. Ent­we­der sie sind insze­niert und künst­lich. Sie sind ver­kampft. Oder alle haben schlicht und ein­fach kei­nen Bock dar­auf. Mir bleibt es eine Fra­ge, war­um wir trotz­dem dar­an fest­hal­ten… Sind es Erin­ne­run­gen an die Kind­heit oder viel­leicht die Sehn­sucht einer ach so erwach­se­nen Ver­an­stal­tung doch noch etwas an Spiel ein­zu­brin­gen? Ich bin da kein Fan von!

Heu­te mor­gen erin­ner­te mich eine lie­be Kol­le­gin an eine sol­che Situa­ti­on: Es war der 50. Geburts­tag einer gemein­sa­men Kol­le­gin und die Run­de soll­te auf­ge­lo­ckert wer­den. Unter den Platz­kärt­chen fan­den sich Sym­bo­le, die nur je zwei Per­so­nen im Raum hat­ten. Die­se soll­ten sich dann zusam­men­tun und über­le­gen, wel­che Gemein­sam­kei­ten sie ver­bin­den. Wir zwei fan­den uns, kann­ten uns ent­fernt und dann ging das Raten los. Und es war unend­lich schwer! Ich erin­ne­re mich dar­an, dass es am Ende „Kolum­bi­en“ war, weil wir dort bei­de schon ein­mal dienst­lich gewe­sen sind.

In der Mail die­ser Kol­le­gin von heu­te mor­gen taten sich dann Wel­ten auf: „War­um hat auch nie­mand „CheeseCake­Fac­to­ry“ oder „Jean­Luc­Pi­card“ gesagt?“, schreibt mei­ne Ken­nen­lern­spiel-Part­ne­rin von damals. In den Jah­ren bis heu­te haben wir so man­che Ver­an­stal­tung mit­ein­an­der bestrit­ten, Sor­gen und Freu­den geteilt.

Ja, war­um sind wir vor all den Jah­ren nicht auf die­se, uns bei­den lie­be The­men gekom­men? Waren sie uns zu pein­lich? Haben wir sie der ande­ren Per­son nicht zuge­traut? War es uns zu nerdig, von sol­chen Din­gen zu spre­chen?

Ich freue mich jeden­falls, dass ich Dich in den letz­ten Jah­ren bes­ser ken­nen ler­nen durf­te, mei­ne Ken­nen­lern­spiel-Part­ne­rin!

Foto: Rich Brooks: Prams (CC BY 2.0)