Fürch­tet euch nicht!

von Matthias Fritz

Fürch­tet euch nicht!

von Matthias Fritz

„Fürch­tet euch nicht!“ – so schreit es mich an. Von zwei Sei­ten eines Kirch­turms in der Aache­ner Innen­stadt springt mir die­ser Satz aus der Bibel ins Auge. Klar, direkt fällt mir die Weih­nachts­ge­schich­te ein. Der Engel muss es auch vor der Geburts­sze­ne von Beth­le­hem den Men­schen sagen.

Beim ers­ten Sehen habe ich den Satz abge­hakt. Klar – Weih­nach­ten, war mein Gedan­ke. Der Engel und Josef der Angst­ha­se.

Ges­tern bei den Nach­rich­ten ging mir der Satz noch ein­mal nach. Alep­po, die USA, Deutsch­land, Afgha­ni­stan, mei­ne Freun­de und Fami­lie. Über­all scheint Furcht oder Angst um sich zu grei­fen. Vor Flücht­lin­gen, vor Krieg, vor dem Ver­lust an Sicher­heit, Geld und Iden­ti­tät. Die Bot­schaft von Beth­le­hem ist mir plötz­lich aktu­el­ler als noch vor ein paar Tagen.

Und ich mer­ke: Ich habe kei­ne Angst. Ich füh­le mich nicht bedroht. Ist das naiv? Ist es blau­äu­gig? Geht es mir zu gut? Was ist so anders gewor­den in 2016? Was hat sich in mei­nem Leben ver­än­dert? Ja, vie­le schei­nen sich zu fürch­ten. Gibt es kei­ne Hoff­nung oder sehen wir sie nicht?