Fehl am Platz
von Matthias Fritz
Fehl am Platz
von Matthias Fritz
Es ist mein dritter Weltjugendtag. Nach Köln und Madrid, bin ich in Krakau wieder dabei. Diesmal weil ich für unser Bistum hier unterwegs bin und weil mich dieser Papst fasziniert. Ich war nie der Mensch für Massenveranstaltungen, aber Weltjugendtage haben mich immer beeindruckt. Wenn da junge Menschen aus so vielen Nationen zusammenkommen, die friedlich ihren Glauben teilen, singen, feiern, sich unterhalten – mit Händen und Füßen wenn’s sein muss.
Dieser Weltjugendtag ist mir aber irgendwie fremd. Liegt es daran, dass er „so“ polnisch ist? Liegt es an der Deutlichkeit, mit der Johannes Paul II. und Schwester Faustina im Mittelpunkt stehen, zu denen ich persönlich kaum eine Verbindung habe? Sie sind Heilige, die vor meiner Zeit gelebt haben. Liegt es an der Masse der Menschen, die nach Krakau gereist sind? Liegt es daran, dass ich die „Papa“-Rufe rational nicht nachvollziehen kann?
Dieses Mal stehe ich daneben. Und schaue mir an was hier passiert. Und ich komme nicht rein. Und ich suche Gott. Ich erkenne ihn in den Menschen, in den Feiern, in der Freude am Leben, in der Architektur der Stadt, in der Schönheit der Menschen und des Landes, in den Worten des Papstes – aber ich fühle ihn nicht. Wo bist Du, Gott? Wo finde ICH dich?